Endlich Ferien! Endlich gemeinsame Zeit mit der Familie: Ausflüge, Lachen, Sonne (sofern das Wetter mitspielt) und Abenteuern. Was auf dem Papier wundervoll klingt, artet in der Realität aber oft in Stress aus und Eltern, die sich schon im normalen Alltag zwischen Arbeit, Familie, Haushalt zerreißen, erleben in Ferienzeiten den absoluten Ausnahmezustand: den PARENTAL BURNOUT. Statt Leichtigkeit erleben sie Erschöpfung, statt Freude nur Schuld, weil sie sich überfordert fühlen.
Parental Burnout ist ein Zustand starker, andauernder Erschöpfung im Eltern Sein. Geprägt von der Wissenschaftlerin Moïra Mikolajczak grenzt er sich vom „normalen“ Burnout ab. Wenn elterliche Belastung das eigene Bewältigungspotenzial übersteigt ohne Unterstützung oder Ausgleich. Zudem trifft es eher die engagierten Eltern, die an sich und die Erziehung der Kinder hohe Ansprüche stellen.
Die emotionale Erschöpfung als Vater/Mutter zeigt sich u.a. in Distanziertheit oder Gleichgültigkeit gegenüber dem Kinder/den Kindern, in Schuldgefühlen, weil man eben nicht so liebevoll sein kann, Reizbarkeit, Schlafprobleme und psychosomatischen Beschwerden.
Ja, Eltern Sein war nie einfach, aber heutzutage ist die Belastung enorm gestiegen. Ein fehlendes familiäres Netzwerk ist heute für viele der Standard, so dass es an ihnen liegt Betreuung, Arbeit, Haushalt und den Mental Load alleine zu stemmen. „Das Dorf“, das es braucht, um ein Kind groß zu ziehen, ist nicht vorhanden. Wir leben vielfach isoliert. Oder generationale Konflikte erschweren ein Miteinander.
In der heutigen Zeit werden Eltern schnell mit einem Qualitätssiegel abgestempelt anhand des Verhaltens der Kinder. Doch selten fragt man sich wirklich, was hinter den Kulissen zu bewältigen ist.
Wir appellieren daher für mehr Offenheit, respektvollem Umgang, aber auch für mehr Unterstützung von den Eltern.
Es ist okay, nicht okay zu sein. Denn Eltern Sein ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit Grenzen.